ST. PRIDE bei der Gedenkveranstaltung am 7. Dezember im Mauthausen Memorial

Am 7. Dezember 2024 fand im Mauthausen Memorial eine berührende Gedenkveranstaltung “40 Jahre Gedenken am ersten Gedenkstein für homosexuelle NS-Opfer” statt, die der Erinnerung an die Verfolgung und Ermordung queerer Menschen während des Nationalsozialismus gewidmet war. Die Veranstaltung, die von Vertreter:innen der Mauthausen Memorial, HOSI Wien HOSI Linz und QWIEN organisiert wurde, brachte zahlreiche Menschen zusammen, die ein starkes Zeichen für das Gedenken und die Aufarbeitung dieser dunklen Kapitel der Geschichte setzen wollten.

Würdevolle Eröffnung und bewegende Grußworte

Der Nachmittag begann um 13:00 Uhr mit einer Begrüßung durch Michael Redl (HOSI Wien) und Ann-Sophie Otte (Obfrau HOSI Wien). Es folgte ein Einblick in die Arbeit von QWIEN (Zentrum für queere Geschichte) – Mag. Andreas Brunner erzählte den Leidensweg von Walter Bregartner. Es folgten Festreden und Grußworte von Prof.in Mag.a Hannah Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für NS-Opfer und Bill Schiller von Tulipak – vorgetragen von Barbara Fröhlich. Ihre Worte waren geprägt von Nachdenklichkeit, dem Aufruf zur Wachsamkeit und dem Engagement gegen jede Form von Diskriminierung.

Verleihung des Orfeo Iris Awards

Der Orfeo Iris Award, gestiftet von der österreichischen Botschaft in Stockholm, würdigt herausragende Verdienste in der Erforschung und Sichtbarmachung der Verfolgung queerer Menschen unter nationalsozialistischer Herrschaft. Der Award 2024 für die “Errichtung des Gedenksteins für homosexuelle NS-Opfer im KZ Mauthausen” nahmen Michael Müller von der HOSI Linz und Ann-Sophie Otte, Obfrau der HOSI Wien, entgegen.

Gang zum Gedenkstein und Kranzniederlegung

Um 14:00 Uhr versammelten sich die Teilnehmer:innen zu einem stillen und feierlichen Gang zum Gedenkstein. Dort hielten Michael Müller von der HOSI Linz und Markus Steup vom Antifaschistischen Komitee der HOSI Wien eindrucksvolle Reden, die die Bedeutung des Erinnerns und die Verantwortung der heutigen Gesellschaft betonten. Mit der Kranzniederlegung und einer Gedenkminute wurde der queeren Opfer des Nationalsozialismus gedacht – ein Moment, der durch die Stille und den Respekt aller Anwesenden eine besondere Tiefe hatte.

Austausch im Besucher:innenzentrum

Der Empfang im Besucher:innenzentrum um 14:30 Uhr bot den Teilnehmenden die Gelegenheit, sich über die Gedenkarbeit auszutauschen. Der Austausch trug dazu bei, die Bedeutung der Erinnerungskultur lebendig zu halten und Perspektiven für die Zukunft zu schaffen.

Diese Veranstaltung war nicht nur ein wichtiger Beitrag zur historischen Aufarbeitung, sondern auch ein starkes Zeichen für die Bedeutung von Solidarität und Gerechtigkeit in der heutigen Zeit. Sie zeigte eindrucksvoll, dass die Erinnerung an die queeren Opfer des Nationalsozialismus auch heute noch von großer Relevanz ist – für die LGBTIQA+-Community und für die gesamte Gesellschaft.

Niemals vergessen – Lebenslang Lernen

Um diesen Teil Österreichischer Geschichte niemals zu vergessen und allgemein für die Zukunft zu lernen, bietet die KZ-Gedenkstätte Mauthausen zahlreiche Bildungsangebote.

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